Ein Terrier – durch und durch |
Der Yorkshire-Terrier als anerkannte Rasse ist bereits 125 Jahre alt, aber existiert natürlich schon sehr viel länger. In seinen Anfängen war er praktisch ein Armeleutehund, der vielfach als Rattenfänger gehalten wurde. Dementsprechend war er in früheren Zeiten auch viel größer als heute und hatte auch noch kupierte Ohren. Das Natur-Stehohr von heute wurde bereits frühzeitig durch Auslesezucht hingezüchtet.
Seinen Namen hat er übrigens von der englischen Grafschaft Yorkshire und stammt, wie die meisten Terrierrassen, aus England. Wir wollen an dieser Stelle keine großen Worte machen, wie diese Rasse enttanden ist, sondern lediglich den »Yorkie«, wie er liebevoll genannt wird, so schildern, wie er jetzt ist.
Der Yorkie ist zweifelslos einer der beliebtesten und attraktivsten Kleinhunde überhaupt. Ein schön gepflegter Yorkie ist aber auch wirklich ein Anblick, der einem das Herz höher schlagen läßt. Er ist ein quierliger und allzeit lustiger Hausgenosse, der immer zu Späßen aufgelegt ist und jedermann ganz schön in Trab halten kann.
Neben seinem attraktiven Aussehen ist es einer seiner Vorteile, daß er aufgrund seiner Kleinheit auch in die kleinsten Stadtwohnungen »paßt«, obwohl er selbst natürlich ein Haus mit Garten vorziehen würde. Da der Yorkie keine Haare verliert – den leidigen Haarwechsel im Frühjahr und Herbst kennt er nicht – ist er für die Hausfrau auch eine große Freude.
Wohl wird der Yorkshire-Terrier oft als Schoßhund angesprochen. Wer dies aber tut, hat sich mit dieser Rasse noch nie beschäftigt und kennt daher diesen kleinen Temperamentsbolzen nicht. Bei Wanderungen, Bergtouren usw. stellt der kleine und zähe Hund seine Ausdauer immer wieder unter Beweis. Bis 25 km in einem Zuge sind für einen trainierten Yorkie überhaupt kein Problem. Auch kann man ihn problemlos im Auto (und meist auch im Flugzeug) mitnehmen.
Der einzige Nachteil seiner Beliebtheit ist, daß er von unseriösen Züchtern und Händlern als reines Geschäftsobjekt betrachtet wird. – »Mini«, »Toy« und andere Phantasienamen als Rassevarietät gibt es nur bei geschäftstüchtigen Händlern. Wohl gibt es Yorkies, die mal größer und mal kleiner sind als es der Standard vorschreibt. Trotzdem gibt es nur einen gültigen Standard nach dem gezüchtet wird.
Gleichgültig welche Rasse oder Größe – ein Hund wird zum Schoßhund erzogen – er ist es von Natur aus nie! Wie, glauben Sie, würde sich ein Schäfer- oder Berner Sennenhund entwickeln, den man bei jeder Gelegenheit auf den Schoß nehmen würde bzw. könnte? Nicht anders als ein kleiner Hund. Er würde Unarten zeigen und darunter leiden, seinen natürlichen Bewegungsdrang nicht ausleben zu dürfen.
Auch die landläufige Meinung, dass der Yorkie ein Kläffer sei, stimmt nicht. Wer einen Welpen in den ersten Tagen im neuen Zuhause zum Bellen animiert, ist selbst schuld, weil der Hund später immer glauben wird, dass er dem Menschen damit Freude macht. Es liegt also alleine an Ihnen, Ihren Hund artgerecht zu halten und zu erziehen.