Was Sie alles beim Kauf eines Yorkies beachten müssen

 
 Das müssen Sie beachten

Die überaus große Popularität des Yorkshire-Terriers hat auch eine rostige Kehrseite. Geschäftemacher, die sich zudem als Züchter ausgeben, machen mit diesem Hund schnelles Geld, indem sie Hunde aus ganz Europa importieren oder auch in den deutschen »Hundefabriken« aufkaufen. Auch Hunde aus den Benelux-Ländern und unseren östlichen Nachbarn Europas.

Natürlich wird dem Käufer verschwiegen, dass die zum Verkauf angebotenen Junghunde aus diesen Massenvermehrungsstätten stammen und bereits im jüngsten Welpenalter von ihren Müttern weggerissen wurden, um sie möglichst schnell, oft schon im Alter von nicht einmal 7 Wochen als »Mini«-Yorkshire-Terrier zu verkaufen.

Und dies ist der größte Trick! Die Händler wissen meist nie oder sehr vage über die Abstammung bescheid; um die Hunde als »Minis« anbieten zu können, müssen sie sobald wie möglich verkauft werden, denn der eine oder andere könnte schon bald »ins Kraut schießen« – mini sieht dieser Yorkie dann wirklich nicht mehr aus. Und ein Geschäft ist dann das auch nicht mehr.

Merke: Es gibt keine Mini-Yorkshire-Terrier. Wer dies behauptet, der lügt und will aus dieser Bezeichnung Kapital schlagen – also, Hände weg von solchen Züchtern und Anzeigen in der Presse und im Internet!

Sich vorher Gedanken machen

Bevor Sie daran gehen, sich diesen entzückenden und lebhaften kleinen Hund als weiteres Familienmitglied anzuschaffen, müssen Sie daran denken, dass ein Hund, egal welcher Größe, ganz Ihrer Fürsorge unterliegt.

Das heißt, Sie haben für alles Sorge zu tragen, was im Laufe seines 10 bis 15 Jahre dauernden Lebens so alles passieren kann. Nicht nur für die richtige Ernährung ist zu sorgen, auch eine artgerechte Unterkunft, die richtige Pflege und das Sauberhalten der Schlafstätte ist von Bedeutung. Sie dürfen nie vergessen rechtzeitig zum Tierarzt zu gehen, und wenn es sich auch nur um Nachimpfungen handeln sollte. Dies ist also eine ganze Menge an Verantwortung, die da auf Sie zukommen kann.

Merke: Kaufen Sie den Yorkie nie als »Spielkameraden« für ein zu kleines Kind. Spitze und ungeschickte Kinderfinger können für diese kleinen Hunde ganz schön schmerzhaft sein.

Rüde oder Hündin?

Überlegen Sie sich rechtzeitig, ob Sie einen Rüden oder eine Hündin erwerben wollen. Bei diesen Überlegungen lassen sich viele von Leuten überreden, die vielleicht selbst noch nie einen kleinen Hund besessen haben, geschweige denn wissen, wie unterschiedlich die Wesensmerkmale bei den Geschlechtern sein können.

Grundsätzlich müsen Sie wissen, dass es nicht stimmt, wenn erzählt wird, dass Hündinnen schmusiger, ja anhänglicher sind. Das ist angeborene Wesenssache – Rüden sind genauso lieb. Auch Ihre Erziehung hat auf diese Eigenschaften einen sehr großen Einfluss.

Einerseits lehnt so mancher eine Hündin ab, weil diese regelmäßig und im Abstand eines halben Jahres ihre »Hitze« hat, andererseits empfindet man das »Markieren« des Rüden als unangenehm.

Hierzu kann man nur sagen, was des einen Vorteil, ist des anderen Nachteil – wenn man überhaupt von einem Nachteil sprechen kann. Die ganze Sache ist schnell geregelt: für Hündinnen gibt es Schutzhöschen (die diese meistens gar nicht brauchen) und mit guter Erziehung ist das »Rüden-Problem« beim Spaziergang zu erledigen (Hündinnen müssen bekannterweise ja auch ins Freie).

Der Liebhaber sollte bei seiner Entscheidung aber darauf achten (falls er sich einen zweiten oder gar dritten Hund kaufen möchte), niemals Rüde zu Hündin oder auch umgekehrt. Da kommen dann Probleme auf Sie zu, die Sie sich ersparen können. Leben Rüde und Hündin zusammen, dann ist in der »gewissen Zeit« der Rüde leidgeplagt und steht das nervlich kaum durch. Der für Hunde ganz selbstverständliche Trieb kann nicht einfach per Knopfdruck abgestellt werden.

Merke: Entscheiden Sie sich – entweder nur Rüden oder nur Hündinnen.

Wird der Züchter kontrolliert?

Die Züchter unseres Clubs unterliegen einer ständigen Kontrolle. So muss der Wurf innerhalb der ersten drei Tage einem unserer ausgebildeten Zuchtwarte gemeldet werden; eine Kontrolle kann somit jederzeit unangemeldet erfolgen. Sind die Welpen acht Wochen alt, so wird der Wurf »abgenommen«; der Zustand der Welpen und der Mutterhündin wird begutachtet, ebenso der Zwinger in Bezug zu Sauberkeit und Ausstattung. Ist dies alles ok, werden die Welpen nach einem ganz bestimmten Zahlen-Code ein Chip implantiert.

Merke: Dies alles ist entscheidend für eine geordnete und humane Hundehaltung.

Kaufe nie ohne Ahnentafel und Kaufvertrag!

Zum Hund gehört auch eine Ahnentafel (auch Stammbaum genannt). Doch Ahnentafel ist nicht gleich Ahnentafel. Skrupellose Geschäftemacher verkaufen Ihre Hunde mit Urkunden (und das ist eine Ahnentafel auch), die das Papier nicht wert sind, auf das sie gedruckt wurden. Dies nur zur Erklärung, warum es so überaus wichtig ist, zu seinem Hund eine Ahnentafel zu bekommen, auf der die Eintragungen hundertprozentig stimmen. Und dies garantieren Ihnen wiederum unsere Züchter. Hier wurde alles kontrolliert und hat seine Richtigkeit.

Wir hören das immer wieder: »Die Papiere sind mir nicht wichtig, ich brauche keine, ich will ja nicht züchten...«. Viele glauben, dass ein Hund dadurch preiswerter zu haben ist. Das ist aber ein Trugschluss! Manche Züchter wollen dadurch nur Geld sparen und die Kontrolle Ihrer Zucht umgehen. Der Verkaufspreis des Hundes bleibt aber der gleiche, wie mit Ahnentafel. Eine korrekt-anerkannte Ahnentafel könnte auch dann wichtig werden, falls ein Unglück passiert. Die meisten Gerichte bestimmen den Wert bzw. den Schaden nach deren Inhalt und Aussagekraft.

Ahnentafeln mit dem FCI-Logo sind international anerkannt – dies ist auch dann besonders wichtig, sollten Sie einmal den Wunsch äußern, Ihren Hund bei einer Ausstellung einem anerkannten Richter vorzustellen.

Einen Züchter, der Ihnen Ahnentafel oder Impfpass extra in Rechnung stellt, sollten Sie absolut meiden.

Kaufen Sie niemals einen Hund ohne Kaufvertrag und lassen Sie sich bestätigen, dass der Hund keine Fehler aufweist bzw. welche Fehler zur Zeit der Abgabe sichtbar sind. Zusammen mit der Ahnentafel können kann es für Sie ausschlaggebend sein, falls Sie in die Lage kommen, den Wert Ihres Yorkies beweisen zu müssen – also nie darauf verzichten!

Merke: Die VDH/FCI-Ahnentafel und der Kaufvertrag sind die lebenslange Garantie für Ihren Yorkie.

Genau hinschauen: Zucht und Züchter

In sogenannten »Zuchtfabriken« werden Hunde billiger »produziert« und dann doch relativ teuer verkauft. Hier werden Hündinnen (die mit dem Yorkie schon fast keine Ähnlichkeit mehr haben) und mit einem Gewicht von 5 bis 6 Kilo zur Zucht verwendet, damit diese dann mehr Welpen bringen, obwohl der Standard bei Yorkshire-Terriern nur ein Höchstgewicht von 3,1 Kilo zuläßt.

Sie werden als Gebärmaschine missbraucht und bei jeder Hitze gedeckt. Verantwortung ist hier ein Fremdwort und die Hunde, die hier »geboren« werden, haben dadurch bereits einen Knacks fürs Leben. Den Weg zum Tierarzt kennen viele Besitzer dieser Hunde schon mit geschlossenen Augen. Aus Erfahrung wissen wir, dass sehr viele, die sich einen Hund anschaffen wollen, nicht warten wollen – der nächste Weg führt dann zum Händler. Und hier wird oft aus Mitleid gekauft, weil man nicht mitansehen konnte, wie das Tierchen untergebracht war, auch weil es einen »so traurigen Blick hatte«

Im Gegensatz dazu:
Unsere Züchten müssen Sich an unsere strengen Zuchtbestimmungen halten. Dazu gehört, dass Hündinnen immer wieder Pausen einlegen müssen, damit sie sich von den Strapazen einer Geburt erholen.

Merke: Kaufe nie einen Hund beim Händler – auch nicht aus Mitleid.
Denn Ihr Mitleid ist einkalkuliert
– für den freiwerdenden Platz steht bereits der Nächste aus dem Hinterzimmer parat.
Auch im Internet und in Zeitungsanzeigen wird viel versprochen, das kaum der Wahrheit entspricht.